Hab die K68 an meiner Schepper mal mit Lambda-Sonden ausgemessen...
Ergebnis mit
Luftfilter ohne den Filz, alles andere Serie:
Sie läuft
(Gemischmessungsmässig)
am saubersten, ohne gefährliche Abrutscher ins Magere, bei 110er
Hauptdüsen und die Nadel 43,65 mm aus dem Schieber heraus.
Diese krumme Zahl kam heraus, weil sich schon 2/10mm in der
Gemischbildung deutlich bemerkbar machen (ich wollt´s erst auch
nicht
glauben...).
Mit verschieden dicken
Unterlegscheibchen
ausprobieren und messen, lieber 1/10 bis 2/10mm weniger (Nadel
höher)
als 1/10 mehr (Nadel tiefer)!!!
Das Gasgeben (das Aufreißen des Gasschiebers) sollte der Drehzahl
leicht Vorauseilen
(ist die beste Formulierung, die mir eingefallen ist, sie sagt einfach
alles...).
Der Motor läuft mit dieser Einstellung mit leichter
Überfettung in allen Bereichen.
Das ist auch notwendig, da sonst bei der kleinsten Gasschieber-Bewegung
das Gemisch ins Magere abgleitet.
Der Vergaser hat nunmal
keine Beschleunigerpumpe, die das Beschleunigungs-Abmagern verhindern
würde.
Bei allen größeren Bedüsungen (> 1,10mm) läuft
der Motor im
(über)fetten Bereich, das sorgt zwar für einen satten
Rundlauf des
Motors, aber auch für mehr Spritverbrauch und (theoretisch) mehr
Verschleiss durch Spritabwaschungen des Schmierfilms an der
Zylinderwand.
Und: Mehr Leistung bringt es auch nicht.
Probier es mal, den Versagern ist es wurscht, ob sie die 650ccm einer
Schepper oder Ural versorgen müssen.
Kannst ja dann die 20 Seiten Hertweck (Vergaser) zur
gefühlsmäßigen Abstimmung lesen.
Der Mann (ein
wunderbarer Schreiber und Fachmann
der zeitgenössigen Moppeds!!) hat aber Methoden beschrieben, die
auf
das Nichtvorhandensein von Messgeräten basieren.
Nun gibt´s aber die Lambda-Dinger...
Meine Messungen haben
ergeben, dass der K68 mit der originalen
(1,0mm) Bedüsung
den Motor zwar am laufen hält (und das wahrscheinlich auch noch
ziemlich sparsam, weil mager), aber sobald die Regelung der
Düsennadel
nachlässt und nur noch die Hauptdüse den Spritfluss limitiert
(3/4 bis
voll offener Schieber), ist das Gemisch definitiv zu mager.
Dieses Gemischverhältnis erzeugt, wie schon bis zum ... diskutiert,
eine viel zu hohe Verbrennungstemperatur mit allen bekannten
Folgeschäden (zu hohe Öltemperatur, Kolbenfresser,
Auslassventil
verbrannt, Risse im Zylinderkopf usw...).
Wie gesagt, der Motor läuft mir der originalen 1,00er
Bedüsung,
vielleicht auch lange, wenn man sehr sanft fährt (mit
Stöpseln in den
Ohren, damit man das Gehupe der nachfolgenden SCANIAs nicht mehr
hört).
Das geht auf russischen Schlaglochstrecken sogar über Jahre gut,
da man hier langsam fahren muss.
Wenn man aber ohne Gewissensbisse den Gashahn auch mal zum Überholen voll aufdrehen will (was die Motoren bei vernünftiger Einstellung auch aushalten), ist es notwendig, die Hauptdüse auf 1,10 aufzureiben.
Bei meiner K68-bestückten MT16 haben auch stundenlange Vollgasfahrten bei >30° C. auf der A-Bahn zu keinerlei mechanischen Problemen geführt. Öltemperatur max. 110° C..
Der Spritverbrauch ist dabei auch in Maßen geblieben: 7-7,5 l/100 km (Normal 5,5 l/100 km).
Dass das Drumherum wie
stimmen muss, setze ich voraus.